Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht was ein Apfel mit dir zu tun hat? Nein? Ich auch nicht- bis zu dem Tag als ich dieses Jahr zum Fasten brechen wieder etwas Festes, in Form eines Apfels, zu mir nehmen durfte. Nach diesem Fasten habe ich mich zugegebenermaßen das erste Mal so richtig darauf eingelassen. Ich habe während des Kauens meine Augen geschlossen und mich gefragt: "Wer bist du?" Und während ich so weiter kaute und die unbeschreibliche Süße des Apfels genoss schien er mir eine Geschichte zu erzählen...

Eine Geschichte wie sein Baum einst als Same in die Erde gelegt wurde und wie dieser Baum langsam als junges Pflänzchen das Licht der Welt erblickte. Schon früh auch mit den Unwegsamkeiten des Wetters und anderer Einflüsse zu kämpfen hatte. Alles in allem hatte er Glück und es gab jemanden in seinem Leben der sich um ihn kümmerte, ihn hegte und pflegte, sodass er immer größer und kräftiger werfen konnte. Seine Wurzeln rankten tief in die Erde, sein Stamm wurde von Jahr zu Jahr höher und breiter. Seine Äste breiteten sich aus und reckten sich gen Himmel um alles willkommen zu heißen was um ihn herum war und noch viel mehr. Irgendwann war er reif um auch Blüten auszubilden. Er hatte Freude an dieser Schönheit die aus ihm heraus erwuchs. Und er beobachtete die Insekten die um ihn herum tanzten. Dann kam eine liebenswürdige Biene und sie bestäubte kitzelnd die Blüte meines Apfels, um ihm genau die Chance zu geben zu sein zudem er bestimmt war. Genau wie sein Baum hatte auch er einige Herausforderungen zu meistern. Sie waren sicherlich anders als die des Baumes und doch hatte er es auch manchmal schwer. Doch je größer er wurde desto klarer wurde ihm dass er ein Teil etwas wundervollem Ganzen war. Er spürte die Aste mit den Blättern und anderen schönen Früchten wie sie sich voller Vertrauen dem Leben hingaben. Hie und da wurde ein anderer Apfel gepflückt oder einer fiel einfach runter weil er sich nicht mehr halten konnte und doch hatte jede Frucht ihre Bestimmung. Sei es Kinderaugen leuchten zu lassen oder Herzen höher schlagen zu lassen indem sie die einzelnen Früchte genossen oder schon bei dem Abenteuer einfach auf den Baum zu klettern und diese zu stibizen. Und selbst die "Gefallenen" erfüllten einen Sinn, indem sie den am Boden befindlichen Lebewesen, die nicht hochklettern konnten, Nahrung spendeten oder einen Nährboden für andere Pflanzen boten. Alles war im Fluss! Nachdem mein Apfel viel Sonne genossen hatte und zu einem wunderschönen Exemplar gewachsen war, war es an der Zeit Abschied von seinem Baum zu nehmen und seiner Bestimmung zu folgen. Er legte einen langen ruckeligen Weg zurück bis er bei mir angekommen war und darauf wartete mir nun diese Freude, nach 11 Tagen des bewussten Verzichtes, zu machen mir diesen heutigen Tag zu versüßen!

Was hat das nun mit dir zu tun, fragst du dich? Genau wie dieser Apfel tragen auch wir den süßen Saft alten Wissens, eine natürliche Verbundenheit mit allem, eine Bestimmung, eine wirkliche Passion und noch so viel mehr in uns! Wir sind ein Teil im großen Ganzen und wir haben die Macht etwas zu schenken: Freude, Genuss, Offenheit, Toleranz, Staunen, Liebe...

In diesem Sinne lass dich ein, genieße dich und den Platz den DU einnimmst in deinem Leben, folge deiner Bestimmung, schenke dadurch Glück und sei glücklich! DU bist unermesslich! DU BIST wertvoll und schön! DU allein entscheidest welchen Wert du verkörperst. Und DU triffst deine Wahl welche Grenzen du dir setzt oder inwieweit du über dich selbst hinauswächst!

Schön dass es dich gibt, deine Carmen